Hallo BeatNet Gemeinde,
ich war mal so frei und habe einen Zeitungsatikel eingescannt.
Celine ist zuhause und es war alles super....
Lieben Gruß
BN-R-Modi-Bjoern
Celine und
die Delfine
Lünen. (pra) Es war einfach super" - Marie-Luise Stenzel lässt ihrer Begeiste¬rung freien Lauf. Gerade ist sie mit ihrer Tochter Celine aus der Türkei zurückge¬kehrt, wo das körperlich und geistig schwerst behinderte Mädchen eine Delfin-Therapie gemacht hat.
Zahlreiche Spenden ermög¬lichten der Siebenjährigen die¬ses außergewöhnliche Erlebnis. Meine Erwartungen waren nicht so hoch", gibt Marie-Luise Stenzel zu. Die Tiere können doch auch keine Wunder voll¬bringen, dachte ich". Sie wurde eines Besseren belehrt und er¬lebte einen unbeschreiblichen Moment mit ihrer Tochter.
Aber der Reihe nach. Am An¬fang stand zunächst der Flug. Wir wussten nicht, wie Celine reagieren würde, sie ist noch nie geflogen", erzählt die Lünerin, die von Ehemann Andreas Wit¬zel und Sohn Robin (13) beglei¬tet wurde.
Fortsetzung
Celine sah mich an und sagt Mama
Aber alles klappte super. Celine fand den Start und die Landung klasse. Dazwischen hat sie ruhig geschlafen". Im türkischen Kemer angekom¬men, wurde das Mädchen aus Deutschland gleich toll emp¬fangen. Die Therapeuten stell¬ten sich vor und alle lernten sich kennen, bevor das Aben¬teuer am nächsten Tag im über¬dachten Delfinarium richtig losging. Die Siebenjährige wur¬de in einen Neopren-Anzug ge¬steckt und konnte die Tiere zu¬nächst von einem Plateau aus beobachten. Sie hat sofort ge¬guckt, als die Delfine reinka¬men, anders als sonst", erzählt ihre Mutter. Sie hat so positiv reagiert, dass sie dann sofort mit ihnen ins Wasser durfte. Und die Delfine haben auch gleich auf Celine reagiert, sind zu ihr gekommen. Sie kriegte den Mund gar nicht mehr zu und hatte unheimlich viel Spaß, denkt Marie-Luise Stenzel begeistert zurück.
Nach dem aufregenden Bad mit den Delfinen ging es dann zur Krankengymnastik. Die Therapeuten kümmerten sich um alles. Sie duschten sie, zo¬gen sie um", erzählt die Lüne¬rin. Jeden Tag außer sonntags durfte Celine mit den Delfinen ins Wasser, jeweils für eine hal¬be Stunde. Dabei legten die Schwimmtherapeuten das be¬hinderte Mädchen häufig auf den Rücken, hielten ihre Hände und Füße hoch, so dass die Del¬fine sie im Wasser berühren konnten. Am Ende jeder Schwimmstunde reckte Celine vom Beckenrand aus ihre Hand in die Luft und wartete darauf, dass die Delfine aus dem Was¬ser sprangen, um sie zu stupsen. Das war für Celine der Höhe¬punkt", so ihre Mutter.
Sie erzählt, dass Celine frü¬her an den Füßen sehr unemp¬findlich war. Jetzt zieht sie sie weg, wenn man sie berührt. Und wenn ich sie auf die Füße stelle, macht sie keinen Spitz¬fuß mehr, sondern tritt ganz auf, beschreibt Marie-Luise Stenzel die Erfolge der Delfin¬ Therapie. Auch der Durchfall und die Blähungen, mit denen Celine immer zu kämpfen hatte, seien während des Aufenthaltes in der Türkei verschwunden. ..Und bis jetzt nicht wieder auf¬getaucht. Doch der absolute Höhepunkt während der Thera¬pie sollte erst noch kommen.
Die Mutter erzählt: Einmal während der Krankengymnastik muss sich Celine weh getan ha¬ben. Sie weinte und ich bin zu ihr gegangen, habe sie getröstet und gesagt, Mami ist da. Und da guckte sie mich richtig an und sagte Mama. Sie meinte ganz eindeutig mich. Es war... Für diesen bewegenden Mo¬ment hat Marie-Luise Stenzel keine Worte, die Erinnerung daran, lässt ihr Tränen in die Augen steigen.
Celines Therapie mit den Delfinen verlief äußerst positiv, alle Ziele, die die Betreuer sich gesetzt hatten, wurden erreicht. Sie reagiert jetzt auf Dinge, lacht und freut sich, z. B. wenn sie Delfin-Geräusche hört. Aber nicht nur für die Siebenjährige war der Aufenthalt in der Tür¬kei etwas ganz Besonderes, auch der Rest der Familie fand es toll. Es war für uns alle gut", sagt Andreas Witzel. Ge¬rade auch für Sohn Robin, der die Gelegenheit hatte, Geschwi¬ster von anderen behinderten Kindern kennen zu lernen und sich mit ihnen auszutauschen. Und was der ganzen Familie auch für immer im Gedächtnis bleiben wird: Am letzten Tag durften sie alle einmal mit den Delfinen ins Wasser. Was für ein Erlebnis", schwärmt Andre¬as Witzel. Ich konnte sie an¬fassen, ihren Herzschlag füh¬len. Sie haben Küsschen mit ih¬rer Schnute gegeben."
Eines weiß Marie-Luise Sten¬zel ganz genau: Wir werden das auf alle Fälle noch einmal machen und sparen dafür." Sie möchte sich bei allen Spendern, die diese Reise ermöglicht ha¬ben, ganz herzlich bedanken. Trotz der zwischenzeitlich fi¬nanziell ungewissen Situation, kam sie zustande und wurde für alle ein unvergessliches Erleb¬nis!
Quelle: Lüner Anzeiger Nr. 86 29. Oktober 2005
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[Formatierung angepasst: 20.03.2021]




