Die Puppe
Meine Glieder zappeln durchflutet
von spastischem Zucken, mein Herr,
und bin ich doch schon ausgeblutet,
fällt mir das Puppenspiele schwer.
Lenke meine Züge, noch ein Schrittchen,
küss deine roten Lippen, Schneewittchen,
noch ein letztes Tänzchen, die Dame,
und ich spüre mein Herz, das warme.
Mein Gesicht erfroren durch Wein,
ein gaukelnder Trunkenbold mich zwingt,
ich sollt' ihm doch das Kindlein sein,
an dessen Ohr die Wahrheit dringt.
"Einsam bin ich alter Mann,
zusammen sind wir frei,
weil ich durch dich noch leben kann,
in abendlicher Narretei"
Den Anfang gab ein Totentanz,
und nur wir beide waren da,
all der Kindlein Augenglanz,
als da noch Zukunft war.
"Einsam bin ich, alter Mann,
auch in Zweisamkeit bin ich nicht frei,
weil ich doch niemals leben kann,
und immer nur ein Holze sei."
Und durch den Dunst dringt die Vernunft,
die Fäden sterben mit,
weil an ihren Enden,
mein Erbauer litt.
Kommentare erwünscht.




